August Graf von Platen-Hallermünde, geboren am 24. Oktober 1796 in Ansbach als Abkömmling einer verarmten Adelsfamilie. Ab 1806 Ausbildung als Kadett, 1810 bis 1814 Page und Unterleutnant im Dienst des bayrischen Königshauses. 1814 schlägt Platen die Offizierzlaufbahn ein und nimmt 1815 am Feldzug gegen Napoleon teil. 1816 Schweizreise, Bekanntschaft mit Heinrich Zschokke. 1818 Abschied vom Militärdienst, Studium der Jurisprudenz, Philologie, Philosophie und Naturwissenschaften in Würzburg und Erlangen; Freundschaft mit Justus von Liebig. 1819 Aufgabe des Studiums, Bibliothekar in Erlangen, widmet sich der Poesie. Er studiert die persische Sprache und Literatur und veröffentlicht 1821 die "Ghaselen" und 1923 "Neue Ghaselen". 1824 erste Italienreise nach Venedig, wo 1825 die "Sonette aus Venedig" erscheinen. Ein öffentlich geführter Streit mit Heinrich Heine (»Platen-Affäre«) prangert dessen jüdische Herkunft an und outet Platens damals inakzeptable Homosexualität. 

 

Porträt von Theodor Rehbenitz

1826 ging Platen ins Exil nach Italien, wo er in großer Armut lebt. 1832/33 und 1834 vorübergehende Aufenthalte in München. 1835 Flucht aus Neapel vor der grassierenden Cholera nach Palermo und Syrakus, wo er am 2. Dezember stirbt.


Gedichtbände: Lyrische Blätter (1821), Neue Ghaselen (1823), Sonette aus Venedig (1825). Ausgaben: Gesammelte Werke (1839), Sämtliche Werke (in 12 Bänden 1910).