Wolfgang Hilbig, geboren am 31. August 1941 in Meuselwitz. Der Vater fiel vor Stalingrad. Aufgewachsen in der Bergarbeiterfamilie des analphabetischen Großvaters. Volksschule, Lehre als Bohrwerksdreher. Sportliche Erfolge als Boxer. Wehrdienst. Danach Werkzeugmacher, Heizer, Erdarbeiter, Außenmonteur, Hilfsschlosser, Geschirrabräumer. Seit 1970 wieder in Meuselwitz, fast durchweg als Heizer. Mitglied von Schreibzirkeln. Tramptouren durch Polen und die ÄŒSSR. 1979 anläßlich seiner ersten Westpublikation Verhaftung durch die Staatssicherheit und Verurteilung zu einer Geldstrafe wegen "Devisenvergehens". Danach häufiger Wohnsitzwechsel (u.a. Berlin, Leipzig) und wieder Heizer. Seit 1979 freier Schriftsteller. Förderung durch Franz Fühmann und Stephan Hermlin. 1985 Ausreise in die Bundesrepublik mit einem mehrjährigen Visum, zunächst nach Hanau, Nürnberg und ab 1988 in Edenkoben. 

 

Porträt von  Harald Kretzschmar

1994 Heirat mit Natascha Wodin, Umzug nach Berlin. 2002 Scheidung, Fortsetzung des zurückgezogenen, nachtsschreibenden, alkoholbedrängten Lebens in Berlin-Mitte und zuletzt im Wedding, wo er am 2. Juni 2007 an Lungenkrebs stirbt.

Mitglied mehrerer Akademien.Zahlreiche Preise für seine Prosa und Gedichte: u.a. Brüder-Grimm-Preis (1983), Ingeborg-Bachmann-Preis (1989), Bremer Literaturpreis (1994), Lessingpreis (1997), Fontane-Preis (1997), Huchel-Preis (2002), Büchner-Preis (2002), Erwin-Strittmatter-Preis (2007).

Gedichtbände: abwesenheit (1979); stimme stimme, Gedichte und Prosa (1983); die versprengung (1986); zwischen den paradiesen, Prosa Lyrik (1992); Bilder vom Erzählen (2001); Gedichte (Bd. 1 der Werkausgabe, 2008); Erinnerungen an Wolfgang Hilbig (2008).